Luther bewegt uns zusammen. Das ist unser Motto zu "Alte Thesen neu gelesen" – der Aktion der Ev. Kirche Kurhessen-Waldeck im Rahmen des Jubiläumsjahres 500 Jahre Luther. 7 Gemeinden Meinhards rufen auf zum Mitmachen. Auf 7 Stationen führen wir durch das Lutherjahr – und führen zusammen "was uns bewegt".
29.9.2016
Unsere Lutherfahne
Gemalt. Getupft. Liniert. In Gelb oder Rot oder Blau – Lutherbildnisse auf Stoff. Und was die Malerinnen und Maler am Tag der Jestädter-Lutherveranstaltung entworfen haben, das wird nun zu einer Fahne zusammengenäht. LUTHER bewegt uns zusammen – 1517 / 2017.
Zur Abschluss-Veranstaltung in Grebendorf werden wir die Fahne mitbringen und auslegen. Und wer Lust hat, darf sich dann gerne auf der Fahne namentlich verewigen. Es soll ein Zeitdokument zum Lutherjahr werden, ein Symbol unserer Gemeinsamkeit, des Miteinanders – und des Weges durch ein bewegtes Kirchen- und Gemeindejahr.
21.9.2016
Die Werra-Rundschau hat einen ganz schönen Artikel veröffentlicht bzw., den haben wir
Kristin Weber zu verdanken. Danke dafür – und, wer ihn nicht gelesen hat, der kann ihn hier
noch einmal lesen.
17.09.2016, Jestädt –
Luther und die Kunst
Es war schon eine Kunst, sich das Wetter schön zu reden. Es war auch eine große Kunst zu glauben, dass zwanzig vor sechs noch ein paar Leute mehr die Kirche in Jestädt finden. Und dann war es sicher eine ganz große Kunst – alles Gesehene und alles Gehörte, die Fülle an Daten und Fakten, Hintergründe, das Leben Lucas Cranachs und die Reformation, die Lehrsätze des evange-
lischen Glaubens, die Sprengkraft der Worte Luthers, die Datails in den Beschreibungen der Bilder aus Cranachs Werkstatt, Blutstrahl der Gnade, Reformationsaltar, Abendmahl, Taufe, Beichte und Kreuzestod, Predella, Weimar und Wittenberg, Melanchthon, Luther, Bugenhagen, Judas, Johannes, Moses – / zu / ver / innerlichen. Das war eine Kunst.
Die Flötengruppe Jestädt und der Projektchor Neuerode untermalten? nein – sie "übermalten" das eben Gehörte und lenkten die Sinne jedes Besuchers in die Welt der Stimmen und Töne. Kraftvoll.
Schwer. Dann wieder leicht und flüchtig. Zart. Und wer aus der Besucherschar wollte und konnte, sang beim Lied mit: "Du bist mein Zufluchtsort. Ich berge mich in deiner Hand, denn du schützt
mich, Herr.– " Und anschließend sogar als geführter Kanon.
Während in der Kirche "die Kunst" weiter das Wort beherrschte, kümmerten sich draußen und im Paul-Gerhardt-Haus andere um Essen und Trinken. Die Schmalzbrote mit Gurke und Aufstrich mit Tomate,
die süßen und herzhaften Lutherplätzchen – alles war schon vorbereitet. Die Bratwürste lagen kunstvoll auf dem Grill, Wetter hin und Wetter her, und eigentlich war das Wetter längst vergessen.
Die Kunst ist fließend und wie ein Bild. Das Wetter – vielleicht auch wie ein Bild. Und Luther sagt ja über Bilder: "Ein Bild ist weder das eine noch das andere, es ist weder gut noch böse, man
kann es haben oder nicht haben."
Im Gemeindehaus ging es mit der Kunst sprichwörtlich weiter, wobei, es müsste eigentlich handwerklich heißen. Mit Hilfe einer Maschine konnte sich jeder einen farbigen Lutherbutton fertigen, oder
im Nebenraum an einer Lutherfahne mitarbeiten. Zehn Stoffteile 40x40 cm mit dem Konterfei Luthers konnten bemalt und ausgemalt werden. Die Technik war für jeden frei und offen. Tupfen. Streichen.
Wischen. Spritzen. Später werden die Teile zu einer Fahne und zu einem Gesamtkunstwerk zusammengenäht und veröst werden.
Die Kunst ist fließend. Während hier im Paul-Gerhardt-Haus letzte Farbspuren gelegt wurden, ging es in der Kirche weiter um die Geschichte zur Kunst. Um das Leben und Wirken Cranachs. Und dann
folgte vielleicht das I-Tüpfelchen an diesem Kunstabend. Oder das Sahnehäubchen. Eine Licht-Illumination aus Bildern des 16. Jahrhunderts bis hinein in die Neuzeit. Hineingeworfen in den Chorraum
wo der Altar und das Kruzifix sind. Und das war atemberaubend schön. Der Zufall bestimmte die Kontraste, die Farbigkeit, die Tiefen der Lichter – und musikalische Klänge und die Altarlichter
trugen die Illumination wie – auf einer Wolke.
Am Ende eines schönen Abends bleibt nur herzlich zu danken so wie es Pfarrerin Jutta Groß getan hat. Einen Dank der Flötengruppe (Ltg. Marlene Gimpel), dem Projektchor Neuerode (Ltg. Thorsten
Exner), der Luther-Arbeitsgruppe Jestädt (mit Claudia Becker, Friederike Gruß, Bernd Hampel, Ingetraut Hesse, Linda Hix und Michaela Uth), den Männern vom Grill (Harald Becker, Thomas Uth), an
der Ausgabe für Brötchen, Gebäck und Getränken (Leonie Becker), Kristin Weber von der Werra Rundschau und dass sie da war, Marlon Uth – der seinen Lutherbutton ver-
schenkt hat mit Autogramm, und – allen – Nichtgenannten für ihr Kommen.
Kunst hat mit Kreativität zu tun
Lichtbild-Illumination im Chorraum