Die Kirche in Grebendorf

Kirche Hitzelrode

Grebendorf gehört zum größten Ortsteil innerhalb Meinhards und wurde 1262 in einer Urkunde des Klosters Germerode erstmals genannt. Aber es soll in der Gemarkung von "Grebendorph" schon vor seiner schriftlichen Ersterwähnung – zu Beginn des 8. Jahrhunderts – bereits eine Kapelle für die gefallenen Franken gegeben haben.

In der Ortsdurchfahrt erhebt sich die klassizistische Pfarrkirche St. Georg in Blockform, wenig gegliedert, auf einem querrecht-

eckigem Grundriss, an der Westseite die Reste eines ehemaligen Turmes aus dem 15. Jh. Er wurde 1843 in die heutige Höhe aufgestockt. Im Turm befinden sich drei unterschiedliche Glocken, die die Kriegswirren unbeschadet überstanden haben. Die jetzige Kirche wurde nach den Plänen des bekannten Sakralbau-Architekten Johann Friedrich Matthei gebaut und im Jahre 1821 eingeweiht. 

Der südlich gelegene Kircheneingang gestaltet sich als vorspringendes Rechteckportal mit aufge-

legtem Tympanon. Die bemerkenswerte Ausstattung der Kirche sind die Kanzel sowie die Glas-fenster, die anlässlich einer Hochzeit gestiftet worden sind. 

Kirche Hitzelrode

Die Kanzel aus dem Jahr 1596 trägt den Namen des Stifters Hans Bang und den Spruch: "Verbum Don Manet in Eternu", der in kleinen runden Medaillons eingeschnitzt ist. Die Kanzel, die aus dem Vorgängerbau stammt – stand ursprünglich erhöht in der Mitte an der Altarwand, und  wurde 1959 dann auf die halblinke Seite des Altarraums verlegt. Die Initialien HN und die Jahreszahl 1959 verweisen auf den Kirchenvorsteher Hans Narbe, der die Verlegung der Kanzel wie auch die Schnitzereien und Ergänzungsarbeiten durchgeführt hat. Ob die Kanzel in ihrer Schlichtheit auf Hans Narbe zurückzuführen ist, oder schon früher schlicht und einfach gehalten war, bleibt offen.  

Kirche Hitzelrode

Die Glasfenster sind aus jüngster Zeit und wurden vom Grebendorfer Fabrikanten Otto Schilbe gestiftet, anlässlich der Silberhochzeit des Kaiserpaares. Die Fenster zeigen die Seg-nung der Kinder und die Hochzeit zu Kana. Darunter steht: Aus Anlass der Silberhochzeit unseres geliebten Herrscherpaares seiner Maj. Kaiser Wilhelm II u. Ihrer Majestät Kaiserin Augusta Victoria – gewidmet von Otto Schilbe und Frau Emilie geb. Sinning. Grebendorf anno domini 1906. Die Glasfenster sind von imposanter Größe und stammen aus der Werkstatt Ely und Roetzer Kassel-Wehlheiden.

2001 / 2002 wuden die Glasfenster von Klonk und Hartmann aus Wetter bei Marburg restauriert. Die Schäden des 2. Weltkrieges und die ständig nagende Witterung hatten den

                                                       farbigen Fenstern arg zugesetzt.

Kirche Hitzelrode

Die Pfarrer in Grebendorf beginnen und enden mit der Aufzeichnung aus dem Jahre 1262: Sifrid(us), Pfarrer in Grebendorf und Erzpriester zu Honede (heute Niederhone). Bis weit in die Zeit der Reformation sind weiter keine Dokumente über Amts- u. Stelleninhaber vorhanden – doch danach und bis heute, ist die Liste der Pfarrer vollständig.

(Die Daten wurden zusammengetragen von Pfarrer i. R. Stefan Ander mit Angaben von Pfr. Ruetz u. Archivar Simon).

 

Cyriakus Nickel wird um 1514 als amtierender Prediger genannt, er war auch Pfarrer an der St. Godehardus und Nicolaus Kirche in Eschwege (von dieser Kirche ist heute nur noch der Nikolai-Turm erhalten)

Cyriakus Wiese alias Marburgk, 1540 in Grebendorf und amtierte bis zu seinem Tod 1553.

Johannes Wiese * 1530 in Eschwege und Sohn von Cyriakus Wiese, – 1553.

Christoph Wiese alias Marpurg, * 1567 in Eschwege und amtierte als dritter Prediger aus die-

ser Familie Wiese in Grebendorf, vermutlich bis 1599. Die drei Pfarrer Wiese nannten sich auch Wise, Wesen und Wesse, und weil sie in Marburg studiert hatten, auch Mar(p)burg(k).

Georg Reinmann jun. (Riemann), * 1575 - † 1624, ordiniert 21.9.1600, er blieb 16 Jahre und war vermutlich der erste in Grebendorf wohnende Pfarrer.

Oswald Ludolff (Ludolph), * 1596 in Walburg als Pfarrsohn, † 27.10.1659. Amtierte von 1616 bis 1627, dann nach Niederhone versetzt, hat vermutlich in der Zeit des 30jährigen Krieges Grebendorf weiterhin betreut. Ludolff starb in Niederhone.

Tobias Georg Laubinger, * um 1615 und † 11.11.1677. Er war von 1643 bis 1660 hier, wech-

selte dann nach Niederhone (bis 1676), wo er auch starb.

Johann Heinrich Ludolff, † 1.4.1691 und war Pfarrer von 1660 bis 1691.

Johannes Große sen., getauft am 26.9.1651, † 28.6.1722. Große amtierte von 1691 bis 1722.

Johannes Große jun., * 24.10.1692, † 16.6.1763. Amtierte 12 Jahre bis 1734 in Grebendorf.

Carl Ludwig Martini, † 1758 ?, amtierte von 1734 bis 1758, also 24 Jahre.

Johann Reinhard Kirchmeier, 1758 bis 1764.

Johann Conrad Stuntz, * 27.11.1737, † 17.12.1786, vier Jahre in Grebendorf bis 1768, dann dreizehn Jahre in Kleinalmerode und sechs Jahre in Niederhone, wo er auch starb.

Jacob Stuntz, amtierte von 1768 bis 1771. Hier starben ihm 2 Söhne.

Carl Friedrich Hüpeden, 1771 bis 1772 (1 Jahr), in drei Monaten starben ihm in Grebendorf zwei Kinder und seine Ehefrau.

Johann Jacob Wenderoth, amtierte 2 Jahre in Grebendorf, von 1772 bis 1774.

Georg Christoph Reinhard Geis (Geise), * 16.8.1748, † 31.7.1820. Er blieb 40 Jahre bis 1814.

Wilhelm Victor Große, * 1780 und † 4.7.1822, amtierte von 1814 bis 1822, in Grebendorf beerdigt – in seiner Amtszeit wurde die jetzige Kirche gebaut, zuvor im Jahre 1819 der Friedhof vom Kirchhof auf die jetzige Lage verlegt.

Johann Christoph Hochhuth, amtierte von 1823 bis 1835 (12,5 Jahre), Bau der ersten Orgel in 1825, danach 1. Prediger der Marktkirche in Eschwege.

Georg Jakob Gustav Wenderoth, * 24.6.1809, † 9.10.1859, und war 23,5 Jahre in Grebendorf bis zum 9.10.1859.

Christian Geiße, amtierte vom 3.3.1861 bis Ende 1882, also 21 Jahre.

Dr. theol. Carl Wilhelm Hermann Hochhuth, amtierte von 1883 bis 1891. Danach kam der Pfarrverweser Heinrich Schmidt, vom 16.10.1891 bis 30.4.1893 – in dieser Zeit wurde das ehemalige Pfarrhaus 1892, schräg gegenüber der Kirche, gebaut.

Adam Reinhard Adolf Schwedes, * 10.9.1851 und † 26.3.1942, er amtierte 31 Jahre in Grebendorf bis 1923. Gestorben und beigesetzt in Eschwege.

Otto Gottlieb Konze, * 12.12.1868 und † 25.4.1930, amtierte 6,5 Jahre bis zum 25.4.1930. Er wurde in Grebendorf beigesetzt. Die Vakanzvertretung übernahm Pfr. von Eiff, Jestädt (vom 1.5. bis 30.10.1930) und Pfr. Kraft (vom 1.11.1930 bis 31.3.1932).

Johannes Konrad Kurt Uffelmann, * 23.12.1904 und † 31.3.1938, ordiniert in Kassel am 20.3.1932, amtierte von 1932 bis 1938, starb in Grebendorf und wurde in Grebenstein beigesetzt.

Hellmut Burghardt, * 30.6.1911, ordiniert in Grebendorf am 31.7.1938, tat seinen Dienst bis September 1947 (9 Jahre), danach Pfarrer in Oberkaufungen bis 1958 und in Gevelsberg / Westfalen bis 1976. Burghardt lebt im Ruhestand in Kassel.

Georg Jacob, * 20.5.1910 und † 1.4.1995, amtierte vom 1.4.1954 bis 31.3.1970. In seine Zeit fällt die Kirchen-Innenrenovierung 1959. Zuvor war Georg Jacob in Herleshausen, verzog später nach Burbach-Holzhausen und starb in Siegen.

Friedrich Meyer zu Hörste, * 29.10.1943, ordinierte von 1970 bis 1979, war dann Pfarrer in Dortmund-Marten und in Trupbach-Seelbach bei Siegen. Nun im Ruhestand.

Stefan Ander, * 6.11.1950, ordiniert in Kronstadt / Rumänien im August 1973 und war dann Pfarrer in Grebendorf von 1979 bis zu seiner Pensionierung 2013. In seine Amtszeit gehören die Einweihung des neuen Gemeindehauses mit Pfarrdienstwohnung (1991), und die Innen- und Aussenrenovierung der Kirche sowie die Einweihung der neuen Pfeifenorgel.

 

Pfarrerin. Iris Hocke aus Harmuthsachsen übernahm 2013 die Pfarrstelle in Grebendorf. Sie versieht diesen Pfarrdienst als halben Dienstauftrag, denn im Zuge der Pfarrstellenanpassung

durch die Landeskirche fällt ab Mai 2017 diese Dienststelle ganz weg.