Die Kirche in Schwebda

Kirche Hitzelrode

Die exponierte Lage der evangelischen Pfarrkirche Stephanus gehört zum ersten Eindruck, den man von ihr bekommt: sie liegt inmitten des ursprünglichen Dorfkerns. Ein dominanter Turm dessen Mauerverband aus Hausstein in das 12. Jahrhundert (Spätmittelalter) datiert, prägt das Gesamtbild mit Türmchen und Gaube. Das 1785 angefügte Langhaus auf rechteckigem Grund hatte ursprünglich ein Fachwerk. Er ist unter dem aufge-legten Putz nicht mehr sichtbar. Eine Fensterachse gliedert den den kubischen Baukörper. Sie wirkt im ersten Moment so ganz und gar nicht wie eine Kirche, aber das macht sie gerade interessant.

Turm und Kirchenschiff stehen in Ost-West-Richtung. Am Außenbau stehen zu Seiten der Eingangstüren je zwei figürliche Grabsteine der Familie von Keudell aus dem 16./17. Jahrhundert. Sie sind ausgesprochen schön und zeugen von hohem bildhauerischen Können. 

Der Innenraum der Kirche ist sehr schlicht gehalten. Eine umlaufende Empore gestaltet den hellen Innenraum. Einflüsse durch den ansässigen Adelsstand derer von Keudel ist sicher zu nennen. Ihr Anwesen aus Herrenhaus und Wirtschaftshof prägen, mit Kirche und Lindenanger, natürlich das Ortsbild Schwebdas.

Über dem Osteingang der Kirche befindet sich auf der Empore eine Orgel von 1844. Ihr gegen-über, auf der Westseite, steht eine wunderschöne Kanzel, die von einem ausgemalten Baldachin-himmel überspannt wird. In der Wappenornamentik finden sich die Zahl anno 1677 - GOTT ALLEIN ZU EHR EN.  Das linke in Schwarz gehaltene Wappen könnte das Keudelsche Wappen sein. Das rechte Wappen ist unbekannt. Es erinnert im Aufbau über Kleinod, Helm, Helmdecke oder als Übergang zum Schildhalter – und dem Schild, an das Wappen derer von Hundelshausen. Eine Verbindung zu Keudells lässt sich nicht herstellen.

 

2012 wurde der Innenraum der Kirche in Eigenleistung grundrenoviert. Für eine Farbberatung konnte Frau von Roeder (Marienhof) geworben werden. Empore und Kassettenfelder der Kirchenbänke, die umlaufenden Leisten an der Empore, und der Begleitstrich an der Kanzel, erhielten ein helles barockes und warmes Gesamtbild.